Warum möchte ich Coach sein?
Ich möchte anderen das Lebensgefühl des achtsamen Lebens nahebringen. Ich möchte ihnen zeigen, dass man ein erfülltes und erfolgreiches Leben leben kann, ohne Stress, Druck und dem Verbiegen nach gesellschaftlichen Normen. Ich möchte Menschen helfen, sich auf die wichtigen und wertvollen Dinge im Leben zu besinnen, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse wieder in den Mittelpunkt zu rücken und mehr Ruhe in den Alltag zu bringen.
Was sehe ich als Anforderung an einen Coach?
„Die erste Pflicht eines jeden Coachs ist es, gut für sich selbst zu sorgen. Denn nur wer ein erfülltes Leben lebt, kann sich zumuten, Klienten dabei zu unterstützen, einen Weg zu finden, der sie erfüllt.“
Dieses Zitat stammt aus einem der Lehrbücher meiner Coaching-Ausbildung. Und ich denke, es sagt viel aus. Was erwarte ich von einem Coach? Was erwarte ich von MIR als einem Coach?
Ich erwarte NICHT, dass ein Coach perfekt ist. Auch Coaches erleben Umbrüche in ihrem Leben. Vielmehr geht es um die Art, wie sie mit ihrer Situation umgehen. Trotzdem erwarte ich, dass ein Coach fest im Leben steht. Dass ein Coach sich an seine eigenen Worte und Ratschläge hält. Charakterlich erwarte ich von einem Coach, dass er mir zuhört, sich auf meine Situation einlässt. Ich erwarte, dass ich nicht (vor)verurteilt oder beurteilt werde. Ich erwarte eine Umgebung, in der ich mich wohlfühlen und frei sprechen kann. Und ich erwarte, in geeigneter Wiese begleitet zu werden.
Diese Anforderungen stelle ich nicht nur an andere Coaches, sondern vor allem an mich selbst.
Bin auch ich als Coach manchmal überfordert? Wie gehe ich als Coach mit der Situation um?
Ja, auch Coaches sind manchmal überfordert oder überfordern sich selbst. Ein Beispiel gefällig? Ich gehöre zu den Menschen, die auch krank arbeiten gehen. Und das, obwohl ich weiß, dass das nicht richtig ist. Es ist eine der wenigen Grenzen, die ich noch nicht für mich selbst gezogen habe. Leider gehöre ich dann auch zu den Menschen, die erst zu Hause bleiben, wenn der Körper kapituliert und den Notstopp zieht. Aber ich bin dabei zu lernen.
Tipps gegen Überforderung von einem Coach:
1. nicht alles mit sich selbst ausmachen
2. die eigenen Kräfte entdecken, fördern und entfalten
3. haurausfinden, was einem Kraft raubt
4. sich selbst pflegen, behüten und umsorgen
Was möchte ich bei meinen Klienten bewirken? Wie möchte ich deren Leben beeinflussen?
Coaching ist für mich eine Herzensangelegenheit. Ich musste in meinem Leben viel mit mir selbst ausmachen. Musste meinen eigenen Weg erst finden und ihn alleine gehen. Das ist schwer und erfordert Mut. Aber es ist nicht nötig den Weg alleine zu gehen. Ich hätte mir gern jemanden an meiner Seite gewünscht, der mir Mut macht und der mich in meiner Selbstfindung unterstützt. Und diesen Wunsch an mich selbst möchte ich anderen erfüllen. Ich möchte dazu beitragen, dass sich andere entfalten und sie selbst sein können. Ich möchte, dass andere eine positivere Sicht, vor allem sich selbst gegenüber bekommen. Ich möchte, dass sich andere wohlfühlen und ihre Kräfte und Fähigkeiten entdecken. Ich möchte, dass andere mutig werden und auch Wege einschlagen, die sie vorher nicht gesehen haben.
Kurzgefasst möchte ich andere glücklich sehen.
Haben Coaches Ängste?
Viele Ängste sind normal. Werde ich mich blamieren? Wird man mich mögen? Werde ich versagen? Lacht jemand über mich?
Auch ich habe Ängste. Vor allem in Hinsicht auf meine Selbstständigkeit. Lange hat mich meine Angst vor dem Schritt in die Selbstständigkeit abgehalten. Angst vor dem Versagen, Angst vor den finanziellen Herausforderungen einer Selbstständigkeit, Angst vor den Reaktionen anderer. Angst davor, dass meine Klienten mich für unprofessionell oder mein Wissen für nicht ausreichend halten. Oder davor, dass gleich gar kein Klient zu mir kommt.
Angst wird oft verdrängt, dabei ist sie wohl einer der mächtigsten Motoren unseres Seins und Tuns. Wir müssen uns unseren Ängsten stellen. Dabei dürfen wir die Angst nicht als etwas negatives sehen. Das Gefühl der Angst möchte uns immer vor etwas schützen. In unserem inneren Team gibt es viele Spieler. Und jeder will auf seine Art nur das Beste für uns. Wir müssen also herausfinden, warum zum Beispiel unser Spieler „Sicherheit“ nicht möchte, dass wir dieses oder jenes tun. Die Aufgabe eines Coaching ist es, genau solche Fragen zu klären.